🎨 Was ist ein Weißabgleich?
Der Weißabgleich sorgt dafür, dass Weiß im Video auch wirklich weiß aussieht – unabhängig von der Lichtsituation.
Die Kamera erkennt nämlich nicht automatisch, ob das Licht kalt-bläulich (z. B. Tageslicht) oder warm-gelblich (z. B. Kunstlicht) ist. Deshalb muss die Farbtemperatur manuell angepasst werden.
Unser Gehirn gleicht Farben unbewusst an – Kameras brauchen dafür klare Vorgaben.
🔗 Eine Übersicht zur Farbtemperatur und Lichtquellen findest du auch auf Wikipedia – Farbtemperatur.
🔧 Wie funktioniert der Weißabgleich?
Beim manuellen Weißabgleich hältst du ein weißes Blatt Papier oder eine Graukarte in die aktuelle Lichtsituation und richtest die Kamera darauf.
Dann nutzt du die entsprechende Funktion („Custom WB“, „Weißabgleich setzen“ o. ä.), um den Referenzwert zu speichern.
📸 Wichtig: Ändert sich die Lichtsituation – z. B. von draußen nach drinnen – sollte der Weißabgleich neu gesetzt werden.
👉 Mehr dazu im Glossar zur Farbtemperatur
🛠️ Weißabgleich in der Praxis
Fast jede DSLR, DSLM oder Filmkamera bietet eine Funktion für den benutzerdefinierten Weißabgleich.
Damit legst du den Wert für die Farbneutralität fest – und vermeidest Farbstiche oder schwankende Farbtöne im Video.
Ein automatischer Weißabgleich (AWB) kann problematisch sein, da er sich während der Aufnahme ständig ändert – gerade bei wechselnden Lichtverhältnissen.
👨💻 Aus meiner Arbeit mit Weißabgleich
In der täglichen Arbeit meiner Videoproduktion in München stelle ich den Weißabgleich fast immer manuell ein – immer dort, wo es kontrolliert, professionell und konsistent aussehen soll.
Gerade bei längeren Interviews im Freien kann ein automatischer Weißabgleich richtig Probleme machen: Die Kamera reagiert z. B. auf leichte Wolkenwechsel und springt plötzlich ins Bläuliche oder Gelbliche – das ist in der Farbkorrektur kaum noch sauber zu retten.
Trotzdem nutze ich in dokumentarischen Situationen mit viel Bewegung manchmal bewusst den automatischen Weißabgleich – z. B. bei spontanen Momenten, in denen Emotionen und Geschwindigkeit wichtiger sind als technische Perfektion.
Dank meines Farbmonitors sehe ich sofort, wenn etwas farblich völlig danebenliegt – und kann bei Bedarf gegensteuern.
Wenn’s schnell gehen muss, tut es zur Not auch mal eine weiße Wand oder ein T-Shirt – im Idealfall verwende ich aber eine Kalibrierkarte.
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