Welche Kamera zum Filmen?
Reicht ein Smartphone? Oder muss es eine teure Profi-Kamera sein?
Ich erkläre dir jetzt, was es für Kameras gibt und für welchen Zweck welche Kamera geeignet ist.
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📷 Was für Kameras gibt es?
Es gibt große Kameras, kleine Kameras, günstige 😀, aber auch teure 😩.
Jede dieser verschiedenen Varianten hat seine Daseinsberechtigung, weil sie für ihren jeweiligen Bestimmungszweck optimiert sind.
Welche Zwecke das sind und welche Kameras es gibt, das erkläre ich jetzt!
Smartphone
Welche Kamera zum Filmen: Smartphone
Die einfachste und durchaus machbare Möglichkeit zu filmen, ist mit dem eigenen Smartphone.
Es ist immer mit dabei und man muss keine neue Kamera kaufen.
Auch wenn es ehrlich gesagt etwas komisch aussieht, wenn zwei oder drei Kameras hinten am Smartphone montiert sind – wie zum Beispiel bei meinem iPhone 11 Pro – so bringt das immensen Vorteil.
Was steckt dahinter?
Mit einem Smartphone kann man nicht zoomen wie zum Beispiel mit einem Zoomobjektiv für eine Systemkamera. Um dieses Problem zu umgehen, sind Festbrennweiten, also Objektive, die nicht zoomen können, in verschiedenen Brennweiten eingebaut.
Ein Superweitwinkel, ein Weitwinkel und ein Teleobjektiv.
So kann man dann optimal die entsprechende Brennweite auswählen, je nachdem, was man gerade filmt. Landschaftsaufnahmen sind zum Beispiel mit dem Superweitwinkel sehr schön.
Aber sei vorsichtig mit dem Superweitwinkel wenn du Gesichter filmst. Am Bildrand kommt es zu deutlichen Verzerrungen. Gerade wenn man Gesichter filmt und zu nah ran geht, wirkt beispielsweise der Kopf am Bildrand viel zu riesig.
Außerdem bekommt man mit dem Superweitwinkel eine komische Gesichtsform. Viel zu schmal und die Nase wirkt zu groß.
Lieber in so einem Fall auf das Teleobjektiv wechseln. Bei diesem Blickwinkel wirkt das Gesicht viel natürlicher.
Smartphone Empfehlung
Ich persönlich bin ein Apple-Nutzer. Jeder seine eigenen Vorlieben.
Zurzeit benutze ich das iPhone 11 Pro. Damit bin ich sehr zufrieden. Vor allem mit den drei Kameras auf der Rückseite.
Mittlerweile ist das iPhone 13 Pro auf dem Markt. Damit habe ich noch keine eigenen Erfahrungen, aber ich gehe davon aus, dass dieses Smartphone ähnlich – oder besser – funktioniert als mein iPhone 11 Pro.
Actioncam
Welche Kamera zum Filmen: Actioncam
Die Actioncam ist perfekt dafür geeignet, Sport und Abenteuer zu filmen.
Sie ist klein und robust. Kann also auch mal runterfallen oder voller Staub werden.
Der Vorreiter bei den Actioncams ist die GoPro.
Um die GoPro zu Montieren gibt es zahlreiche Befestigungsmöglichkeiten. So hat man die Hände frei und kann seinen Sport treiben, oder was auch immer man vorhat.
Um die Action optimal ins Bild zu bringen, ist meistens ein Weitwinkel montiert.
So sieht man schön, wo man ist und was man macht.
Mit einem Weitwinkel gelingen aber keine ansprechenden Porträts.
Wie schon vorhin beim Smartphone erklärt, wirkt beim Weitwinkel, wenn man zu nah ran geht, das Gesicht verzerrt, zu dünn und die Nase wird ganz lang.
Camcorder
Welche Kamera zum Filmen: Camcorder
Der Camcorder ist sozusagen der Allrounder unter den Kameras.
Es ist alles verbaut, was man braucht: ein Zoomobjektiv,
Mikrofon-Eingänge
und ein eigenes Mikrofon für die Atmo, also die Umgebungsgeräusche.
Anders als ein Smartphone liegt ein Camcorder sicher und ergonomisch in der Hand.
Mit dem optischen Zoom kommt man näher ran und kann auch während der Aufnahme zoomen.
Außerdem ist ab der Mittelklasse bei Camcordern das Atmomikrofon für die Umgebungsgeräusche besser und zielgerichteter nach vorne.
Ein Nachteil im Vergleich zur DSLM oder DSLR ist das fest verbaute Objektiv.
Meistens ist die Lichtstärke nicht so gut, wenn man näher ran zoomt. Das bedeutet, dass bei schlechten Lichtverhältnissen das Bild schneller mal unscharf wird und ein Rauschen zu erkennen ist.
Mit Wechselobjektiven – wie bei der DSLM und DSLR – ist man bei diesem nicht zu unterschätzenden Problem einfach flexibler. Mehr dazu gibt’s gleich bei den DSLR und DSLM Systemkameras.
Es ist schon ein bisschen her, dass ich mit einem professionellen Camcorder gefilmt habe. Das war die – mittlerweile veraltete – Sony PMW EX3.
Diese Kamera hat sehr gut funktioniert. Im Handling ist der Camcorder ein perfekter Allrounder. Aber schon bald hat man im Vergleich zu den DSLR gesehen, dass die Bildqualität nicht mithalten kann.
Ein aktuellerer professioneller Camcorder ist die Panasonic DVX200.
Ich selber habe damit allerdings noch nicht gefilmt.
DSLR
Welche Kamera zum Filmen: DSLR
Eine DSLR ist eine Spiegelreflexkamera. Diese Kameras machen neben schönen Fotos auch professionelle Videoaufnahmen.
Einer der Vorreiter bei den DSLR ist die Canon EOS 7D. Der Vorteil ist, dass die DSLR modular sind. Das heißt, man kann verschiedene Objektive und anderes zusätzliches Equipment benutzen.
Fotoobjektive sind im Vergleich zu Digital-Cinema Objektiven – also die Objektive für die Profi-Kameras – deutlich günstiger und haben trotzdem einen sehr schönen Look.
Hier schön zu sehen bei meinem Review zur Lumix 25 mm MFT Festbrennweite:
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Die Blende kann – gerade bei Festbrennweiten – weit geöffnet werden. Dadurch wird der Bereich der Schärfe – die Schärfentiefe – sehr gering. Das bedeutet, dass einzelne Elemente im Bild separiert werden können, während alles andere unscharf ist.
Das ist für die Bildgestaltung super und es sieht gleich viel hochwertiger aus, als wenn alles scharf und flach wäre.
Die DSLR-Spiegelreflexkamera ist der DSLM–Systemkamera sehr ähnlich. Der große Unterschied ist, dass die Systemkameras keinen Spiegel haben. Auf diese Art und Weise ist eine kleinere Bauform möglich und darum benutze ich die am liebsten.
DSLM
Welche Kamera zum Filmen: DSLM
Jetzt kommen wir zu dem Kameratyp, den ich am meisten verwende und am liebsten benutze: die DSLM – Systemkamera.
Das sind eigentlich spiegellose Fotokameras, sind aber zum Filmen auch hervorragend geeignet.
Die DSLM überzeugt durch tolle Bildqualität, hohe Flexibilität und einen vergleichsweise moderaten Preis.
Auch bei Video-Profis wie mir sind die DSLM sehr beliebt. Zum einen die Sony Alpha 7
oder die Panasonic Lumix GH5.
Mittlerweile gibt es die Panasonic Lumix GH6.
Stabilisierter Sensor
Ein weiterer unglaublich wichtiger Vorteil der Panasonic Lumix GH5 ist der stabilisierte Sensor im Body.
Die von mir verwendeten Festbrennweiten beispielsweise sind nämlich allesamt nicht im Objektiv selber stabilisiert.
Würde man nun eine Kamera verwenden, wo der Sensor nicht stabilisiert ist, würde das Bild wackeln.
Dank des im Body stabilisierten Sensors kann man diese Objektive trotzdem sehr gut verwenden.
Dies ist also unter Umständen ein wichtiges Kriterium bei der Kaufentscheidung.
Filmkamera
Welche Kamera zum Filmen: Filmkamera
Auch wenn es wohl die Allermeisten nicht als die perfekte Lösung sehen, so möchte ich es doch kurz erwähnen: die Filmkamera.
Was bedeutet das? Ganz einfach, da, wo jetzt der Sensor in der Kamera verbaut ist, war früher der Film.
Die Nachteile liegen auf der Hand: Das Filmmaterial muss vor dem schneiden, erst entwickelt und digitalisiert werden. Oder man benutzt gleich Schere und Klebestreifen.
Also eher unpraktisch.
Trotzdem – am Rande erwähnt- hat diese Art der Kamera seine Daseinsberechtigung. Durch den Film und die dazugehörige Körnung bekommt man mit Filmkameras einen ganz bestimmten Look.
Dieser wird von den meisten Menschen gar nicht konkret als solcher wahrgenommen, aber man empfindet das Anschauen dieser Bilder unterbewusst als angenehm und natürlich.
Aber ich sag mal für den normalen Content-Creator im Jahr 2022 doch eher etwas zu umständlich.
Digital-Cinema
Welche Kamera zum Filmen: Digital-Cinema
Die Nachfolger der Filmkamera sind die Digital-Cinema Kameras. Bei diesen Kameras wird das Bild nicht auf einen Film projiziert, sondern auf einen Sensor.
Diese Kameras versuchen aber den typischen Filmlook beizubehalten. Etwa durch spezielle Beschaffenheiten des Sensors oder die Sensorgröße.
Typische Kameras in diesem Segment sind die Arri Alexa
oder die RED.
Diese Kameras sind speziell entwickelt für hochwertige Kinofilme oder Werbespots. Sie sind vollbepackt mit feinster Technik.
Alles wunderbar und fein – hat aber seinen Preis. Eine aktuelle RED ist ungefähr angesiedelt im mittleren fünfstelligen Bereich.
Ist also für normale Content-Creator ein Grund, mal darüber nachzudenken, ob Kosten und Nutzen in diesem Fall ausgewogen sind. Für mich persönlich nicht.
💁♂️ Welche Kamera zum Filmen für welchen Zweck?
Nun, da ich dir die üblichsten Kameratypen vorgestellt habe, kommen wir nun zu dem Punkt, der wohl noch wichtiger ist. Nämlich: Welche Kamera zum Filmen ist für deine Zwecke am besten geeignet?
Ich habe die Beantwortung dieser Frage in drei Kategorien unterteilt: dem Hobbyfilmer, Hollywood und dem Content-Marketing.
Hobbyfilmer
Für den Hobbyfilmer, der verschiedene Szenarien filmen möchte, würde ich den Camcorder empfehlen. Diese Kamera ist sozusagen der Mittelweg zwischen Qualität und Flexibilität.
Wer eher ästhetische Aufnahmen machen möchte, ist mit einer DSLR oder DSLM gut bedient. Hier kann man durch spezifische Auswahl der Komponenten mehr aus dem Bild rausholen. Beispielsweise durch geringe Schärfentiefe mit Festbrennweiten.
Der Mehrwert der Digital-Cinema Kameras ist aus meiner Sicht für den Hobbyfilmer völlig übertrieben und unnötig.
Eine solide DSLM Systemkamera – ich kann zum Beispiel die Panasonic Lumix GH5 aus eigener Erfahrung empfehlen – bringt ausreichend Bildqualität und Möglichkeiten in der Nachbearbeitung.
Hollywood
Für die Umsetzung von Hochglanz Werbespots kommen natürlich nur die hochwertigsten Kameras infrage. Also die Filmkameras oder Digital-Cinema Kameras.
Bei solch hohen Budgets darf nichts dem Zufall überlassen werden. Die Bildqualität muss solide und reproduzierbar sein und in der Nachbearbeitung viel Spielraum lassen.
Die höheren Kosten bei der Anschaffung der Kameras sind in diesen Fällen vernünftig und richtig investiert.
Content-Marketing
Jetzt kommen wir zu denjenigen, die sozusagen zwischen dem Hobbyfilmer und dem Hollywood-Produzenten liegen: den Content-Marketing Creatorn.
Damit meine ich also Leute, die für eigenes Business selbst Videos erstellen wollen.
Grundsätzlich – ja, das ist eine hervorragende Idee. Aber – bitte nicht unterschätzen!
Wenn man sich als Unternehmer dafür entscheidet, dann entscheidet man sich für sehr viel Arbeit und Zeit. Für Unternehmer heißt das im Klartext, es kostet Geld, weil man ja in diesem Zeitraum nicht produktiv arbeiten kann.
Wir sprechen hier also von einer Investition. Und nun wäre es aus meiner Sicht nicht vernünftig zu sagen: Ja, ich will Investieren, nämlich meine Arbeitszeit, aber Nein – ich möchte nicht bei der Kamera Geld ausgeben.
Klar, die ersten Videos für Social-Media kann man schon auch mit seinem eigenen Smartphone machen. Aber in den allermeisten Fällen beim Content-Marketing ist es eben damit nicht getan.
Hochwertiger Content ist gefordert, sowohl beim Bild als auch beim Ton.
Um bei der fortlaufenden eigenen Entwicklung bei der Produktion von Videos gut ausgerüstet zu sein, empfehle ich eine DSLR (Spiegelreflexkamera) oder DSLM (spiegellose Systemkamera).
Durch die flexible Auswahl an verschiedenen Objektiven und zusätzlichem Equipment kann man seinen Wunsch-Content, den man im Kopf hat, umsetzen. Es sind also – und ich spreche hier von normalen Content-Marketing Videos – keine Grenzen gesetzt, wie beispielsweise bei einem Smartphone oder bei einer Actioncam.
Gleichwohl ist die Investition in Profi-Hollywoodkameras für Content-Marketing Creators aus meiner Sicht nicht nötig und völlig übertrieben.
Wenn du noch nie mit einer Systemkamera gefilmt hast, dann wird dir sicher mein Ratgeber: Crashkurs Filmen mit einer DSLM sehr hilfreich sein.
Mehr solcher Lernvideos findest du auf meinem YouTube-Kanal
Es gibt einige Systemkameras auf dem Markt, ich selber benutze seit Jahren die Panasonic GH5 und bin sehr zufrieden damit.
✅ Fazit: Welche Kamera zum Filmen
Welche Kamera zum Filmen eignet sich am besten für deine eigenen Bedürfnisse?
Ich hoffe, ich konnte dir einen guten Überblick darüber geben, was für Kameras es eigentlich gibt und für welchen Zweck diese vorgesehen sind.
Ganz egal, für welche Kamera du dich nun entschiedest, wichtig ist, das du überhaupt anfängst Videos zu machen, dir überlegst, welche Themen für deine Zielgruppe relevant sind und wie diese am besten im Bewegtbild dargestellt werden.
Mehr dazu findest du in folgenden Beiträgen:
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