Filmen mit DSLR und DSLM

Crashkurs für den schnellen Einstieg

Filmen mit DSLR und DSLM. Ein Grundkurs für alle die sich neu mit diesem Thema befassen wollen.

Egal ob nur zum privaten Vergnügen, als neuer Job, oder für das Marketing deines Unternehmen: Mit diesem Crashkurs – Filmen mit der DSLR und DSLM – gebe ich dir die wichtigsten Fakten mit auf dem Weg, damit du schnell und einfach zu ersten Ergebnissen kommst.

Das Wichtigste auf die Schnelle zum Filmen mit DSLR und DSLM erfährst du in meinem 9-Minuten-Video!

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Warum DSLR und DSLM?

Ich selber filme seit vielen Jahren mit DSLR und DSLM. Derzeit konkret mit der Panasonic Lumix GH5.

Die Möglichkeit Objektive zu wechseln und die Kamera modular zu erweitern haben mich zu diesem Schritt bewogen und das habe ich bis heute nicht bereut.

Diese Panasonic GH5 ist eine DSLM, also eine Systemkamera ohne Spiegel. In der Handhabung und Bedienung unterscheiden sich aber DSLR und DSLM nur sehr wenig.

Die in diesem Crashkurs behandelten Themen sind jedenfalls bei diesen beiden Kameratypen identisch.

DSLR Panasonic GH-5

Das Filmen mit DSLR und DSLM ist keine Raketenwissenschaft.

Es ist aber schon nötig sich ein bisschen mit diesem Thema zu befassen, denn anders als bei einer klassischen Videokamera sind bei einer DSLR oder DSLM nicht alle nötigen Komponenten schon verbaut.
Vielmehr ist es nötig die richtigen Komponenten sinnvoll zusammenzustellen.
Dazu ist ein gewisses Grundwissen nötig welches ich hier vermitteln möchte.

Die Hauptkomponenten

Body und ObjektivDie wichtigsten Komponente einer  DSLR und DSLM sind das Objektiv und der Body. Das ist grundsätzlich bei allen Kameras gleich. Sei es eine klassische Videokamera, eine DSLR, eine DSLM, eine GoPro, eine Handykamera oder eine Drohne.

Erst das Zusammenspiel dieser beiden Komponenten ermöglicht Videoaufnahmen. Das ist insbesondere wichtig wenn man sich dazu entscheidet mit einer DSLR oder DSLM zu filmen, da man sich diese Komponenten unabhängig voneinander zusammenstellt.

Das Objektiv

Filmen mit DSLR und DSLM – Das Objektiv: Durch verschieden angeordneten Linsen im Objektiv wird bestimmt auf welche Art und Weise das Licht eingefangen und auf den Chip gebracht wird. Nah oder fern. Vorne oder hinten scharf.

Außerdem wird durch die sogenannte Blende bestimmt wie viel Licht durch das Objektiv in die Kamera kommt.

Die Blende ist eine mechanische Vorrichtung. Diese kann sich öffnen und schließen. Je nachdem wie groß oder klein das resultierende Loch ist kommt dementsprechend viel oder wenig Licht hindurch.

Das Bild in der Kamera erscheint je nachdem hell oder dunkel. Je höher die Zahl der Blende (die Blendenzahl) ist, desto weiter geschlossen ist sie. Je niedriger die Blendenzahl umso weiter geöffnet ist sie.

Die Brennweite

Bei einer DSLR und DSLM ist es üblich die Brennweite manuell am Objektiv selbst einzustellen. Die Brennweite entscheidet darüber ob das Objekt dass man filmt nah oder fern erscheint.

Man könnte auch umgangssprachlich sagen der Zoom. Eine niedrige Brennweite in Millimetern bedeutet einen geringen Zoomfaktor. Das Objekt dass man filmt erscheint also fern. Man sagt dazu auch eine „totale“ Aufnahmeeinstellung.

Je höher die Brennweite in Millimeter angegeben wird umso näher erscheint das Objekt.
Es gibt Zoomobjektive bei denen man die Brennweite einstellen kann, bei Festbrennweiten ist dies nicht möglich. Dafür haben diese Objektive üblicherweise andere Vorteile, wie zum Beispiel eine hohe Lichtstärke. Das bedeutet dass auch bei schlechten Lichtverhältnissen schöne Bilder gemacht werden können.

Die Schärfe

Ebenfalls am Objektiv selber wird die Schärfe eingestellt. Je nachdem in welche Richtung man das Rad bewegt liegt der Punkt der Schärfe weiter vorne oder weiter hinten im Bild.
Insbesondere bei neueren Kameras besteht auch die Möglichkeit die Schärfe sinnvoll automatisch steuern zu lassen.

Die Qualitätsmerkmale

Was sind nun also die Qualitätsmerkmale eines Objektivs und welche sollte man sich kaufen?
Jedes Objektiv hat seine Vor- und Nachteile. Entweder hat es einen großen Bereich der Brennweite, d.h. man kann sowohl sehr total, als auch sehr nah Filmen, oder es ist sehr Lichtstark. Beides zusammen ist sehr schwierig umsetzbar und wenn überhaupt sehr teuer.
Da ist es natürlich ein Vorteil der DSLR und DSLM dass man die Objektive wechseln kann. So kann man je nach Situation das passende Objektiv verwenden.

Beispielsweise hat dieses Objektiv von Tamron, das 14-150mm F/3.5-5.8 Di III, einen sehr weiten Brennweitebereich.

Dafür ist die Lichtstärke, je nachdem ob man total oder nah filmt, verschieden.

Je weiter man reinzoomt desto höher wird die Blende und weniger Licht kommt hindurch.

Das kann durchaus zu Schwierigkeiten führen wenn man zum Beispiel eine Abendveranstaltung filmt.

Dann muss man zur korrekten Belichtung die Empfindlichkeit des Sensors soweit steigern dass ein unschönes Bildrauschen entsteht. Dieses Objektiv verwende ich nur wenn ich sehr wenig Zeit habe (denn man ist sehr flexibel damit) und genügend Licht vorhanden ist.

Tamron 14 - 150 mm

Lumix 12 - 35 mm

Dieses Objektiv von Panasonic, das H-HSA12035 LUMIX G X VARIO 12-35 mm / F2.8 II ASPH. / O.I.S., hat dagegen eine etwas geringere Brennweite. Das bedeutet man kann nicht so weit hinein zoomen.

Dafür ist die Lichtempfindlichkeit konstant bei guten 2,8 egal bei welcher Brennweite man filmt.

Dieses Objektiv ist optimal für zum Beispiel dokumentarische Imagevideos bei wechselnden Lichtverhältnissen.

Festbrennweiten können zwar nicht zoomen, sind dafür aber sehr Lichtstark.

Um für jede Situation gerüstet zu sein habe ich drei Festbrennweiten die einen Großteil der üblicherweise benötigten Brennweiten abdecken.

Eine 12 mm von Olympus, eine 25 mm von Panasonic und eine 45 mm von Olympus.

Diese Objektive kommen zum Einsatz bei szenischen Videos und Interviews.

Festbrennweiten

Ein weiterer gewünschter Effekt ist die so genannte Schärfentiefe. Diese wird geringer je weiter man die Blende öffnet.

Mit geringer meint man dass der Bereich der scharf ist sehr kurz ist.

Somit ist es möglich Objekte vom Hintergrund schön zu separieren, da der Hintergrund unscharf erscheint. Das verleiht dem Bild mehr Tiefe.

Da bei Festbrennweiten die Blende sehr weit geöffnet werden kann ist bei diesen dieser Effekt besonders hoch. Das verwende ich gerne bei Interviews und cineastischen Aufnahmen im „Filmlook“

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Der Body

Filmen mit der DSLR und DSLM – Der Body: Den Body würde ich als das Herzstück einer DSLR und DSLM bezeichnen. Hier wird alles gesteuert und vor allen Dingen befindet sich das wichtigste Bauteil in ihm, der Sensor.

Der Sensor

DSLR MFT SensorDas vom Objektiv eingefangene Licht wird auf den Sensor projiziert. Das ist genau die Stelle wo früher der Film war.

Der Sensor ist ein lichtempfindlicher Chip mit vielen einzelnen Sensoren.

Vereinfacht ausgedrückt bildet jeder dieser Sensoren einen Bildpunkt ab, genannt Pixel. Alle Pixel zusammen ergeben das Bild.

Sensoren gibt es in vielen verschiedenen Bauarten. Unterschiedliche Auflösungen und unterschiedliche Größen.

Ich selber benutze bei meiner Videoproduktion mit der Panasonic GH5 den so genannten Micro Four Thirds Sensor. Diese hat eine Bilddiagonale von 21,633 mm.

Die Bildsensoren zum Beispiel der Sony alpha Kameras haben einen doppelt so großen Chip, nämlich den Vollformat mit 43,267 mm.

Während es für viele meiner Kollegen eine sehr wichtige Grundvoraussetzung für eine Kamera ist, komme ich mit dem Micro Four Thirds Sensor hervorragend zurecht und finde die Bildqualität wunderbar.

Die Grundeinstellungen

Filmen mit der DSLR und DSLM – Die Grundeinstellungen: In diesem Kapitel gehe ich auf die wichtigsten Grundeinstellungen ein, die bei einer DSLR und DSLM gemacht werden sollten. Diese erkläre ich anhand meiner Panasonic GH5, aber diese Einstellungen sind bei allen Kameras im Prinzip gleich.

Videofunktion einstellen

Um auf die Videofunktion zu kommen muss bei der GH5 das große Auswahl Rad oben auf dieses Symbol gestellt werden.

Auswahlrad steht auf Video

Belichtungsmodus einstellen

Belichtungsmodus einstellen

Im Menü kann man den Belichtungsmodus einstellen. Bei der GH5 hat man die Auswahl zwischen P A S & M

Belichtungsmodus M

Im Belichtungsmodus M werden alle Belichtungseinstellungen manuell eingestellt. Das betrifft die Blende und den Shutter.

Ein weiterer Faktor für die Belichtung eines Bildes ist die Empfindlichkeit des Sensors ISO. Diese kann man unabhängig vom Belichtungsmodus automatisch einstellen oder manuell.

In diesem Modus werden also alle Einstellungen der Belichtung manuell eingestellt. Bei der professionellen Videoproduktion ist dies wohl die am häufigsten verwendete Art und Weise Bilder zu belichten. Einfach aus dem Grund dass man die volle Kontrolle hat.

Belichtungsmodus A

In diesem Modus steht das A für Aputure, also Blende. Es bedeutet dass die Blende manuell eingestellt wird, während der Shutter automatisch gesteuert wird.

Auch in diesem Modus wird separat entschieden ob die Empfindlichkeit des Sensors ISO automatisch oder manuell eingestellt wird.

Dieser Modus hat zum Beispiel den Vorteil dass man die Blende weit öffnen kann, um den schönen Look einer geringen Schärfentiefe zu erzeugen und dabei trotzdem nicht auf den Komfort einer automatisch eingestellten Belichtung verzichten muss.

Der Nachteil besteht darin dass unter Umständen die Belichtungszeit des Shutters sehr kurz wird. Dies hat Auswirkungen auf die Bewegungsunschärfe und kann zu unschön ruckelnden Bildern führen.

Belichtungsmodus S

In diesem Modus steht das S für Shutter. Es bedeutet dass der Shutter manuell eingestellt wird, während die Blende automatisch gesteuert wird.

Auch in diesem Modus wird beim filmen mit DSLR und DSLM separat entschieden ob die Empfindlichkeit des Sensors ISO automatisch oder manuell eingestellt wird.

Dieser Modus hat den Vorteil dass man den Shutter auf 180° fixieren kann und so eine korrekte Darstellung der Bewegungsunschärfe garantiert ist.

Der Nachteil: Zur korrekten Belichtung des Bildes ist es nun gut möglich dass die Blende automatisch weiter geschlossen wird. Dadurch vergrößert sich die Schärfentiefe und der schöne „Filmlook“ geht dadurch verloren.

Belichtungsmodus P

In diesem Modus werden sowohl Shutter als auch Blende automatisch gesteuert.

Auch in diesem Modus wird separat entschieden ob die Empfindlichkeit des Sensors ISO automatisch oder manuell eingestellt wird.

Wird dieser Modus benutzt und ISO auf Automatik gestellt so wird das Bild komplett automatisch belichtet. Das hat natürlich den großen Vorteil dass man sich zum Beispiel bei dokumentarischen Filmen komplett auf die Protagonisten konzentrieren kann.

Obwohl zum Beispiel meine Panasonic GH5 in diesen Modus einen guten Job macht. Ist eine nachträgliche Farbkorrektur in der Postproduktion auf jeden Fall nötig.

Da nicht garantiert werden kann dass der Shutter immer auf 180° steht, ist es möglich, dass die Bewegungsunschärfe etwas variiert. Da ich aber fast immer mit fünfzig Bildern pro Sekunde filme fallen die Abweichungen meiner Meinung nach nicht ins Gewicht. Gerade wenn es um Dokumentationen geht, denn da steht ja die Story im Vordergrund.

Rec Format einstellen

Set Rec FormatIm Menüpunkt „Rec Format“ in welchem Format bzw, Container die Videos aufgenommen werden.

Für die Videoproduktion würde ich empfehlen hier „MOV“ auszuwählen.

Rec Quality einstellen

Nachdem das Format bzw. der Container für die Videodateien ausgewählt wurde, wird nun festgelegt in welcher Bildauflösung, Farbunterabtastung (chroma subsampling), Farbtiefe und Bildergruppe (Group of Pictures GoP) gefilmt werden soll.

Hierbei gibt es keine Grundregel die einzuhalten ist, vielmehr muss vor jedem Dreh aufs Neue entschieden werden was hier die richtige Einstellung ist.

Für die üblichen Socialmedia Imagevideos benutze ich aber folgende Einstellungen:

FHD, 10bit, 150M, 50pset rec quality

Full HD (1920×1080) ist als Master in den meißten fällen ausreichend, 10bit (mit 4:2:2) erlaubt einen großen Spielraum bei der Farbkorrektur, LongGOP erspart viel Speicherplatz (die detaillierte Darstellung von sich bewegenden kleinen Objekten ist bei All-Intra minimal und für Onlinezwecke werden diese in der finalen Codierung sowieso wieder entfernt), 150 Mbps ist eine gut ausbalancierte Datenrate, 50p also fünfzig Bilder pro Sekunde macht ein schön flüssiges Video (nicht geeignet für den „Filmlook“)

Focus einstellen

Autofocus knobÜber dieses kleine Einstellrädchen wird eingestellt ob der Fokus manuell (MF) am Objektiv selber eingestellt wird, oder automatisch (AFS).

Damit der Fokus kontinuierlich scharf stellt ist es wichtig im Menü den „Continous AF“ zu aktivieren.

Weißabgleich einstellen

Der Weißabgleich ist eine wichtige Sachen beim filmen mit DSLR und DSLM. Die Farbtemperatur von Licht ist sehr Unterschiedlich. Sonnenlicht ist bläulich und Kunstlicht rötlich.

Wir selber bemerken das nicht weil unser Gehirn automatisch blitzschnell einen Weißabgleich erzeugt.

Eine Videokamera und DSLR oder DSLM kann auch automatisch den Weißabgleich einstellen, davon rate ich aber unbedingt ab. In der Postproduktion ist es dann sehr schwer die Farbkorrektur durchzuführen wenn während einem Shot die Kamera den Weißabgleich umstellt.

Um den Weißabgleich manuell einzustellen wählt man  „Select White Set“ aus, hält ein weißes Blatt Papier in die jeweilige Lichtsituation und löst dann den Weißabgleich aus. Entweder in dem man auf den Menüknopf drückt, oder Set auf dem Touch Display drückt.

Da ich meine Videos grundsätzlich in der Postproduktion Farbkorrigiere, und der Codec der Panasonic GH5 einen guten Spielraum lässt, benutze ich auch häufig die Preset Einstellungen. Tageslicht im Sonnenschein, Wolkig und Kunstlicht für Innen.

Für Fortgeschrittene: Das DSLR und DSLM Rig

Wenn du schon gefallen am Filmen mit der DSLR und DSLM gefunden hast, dann bist vielleicht bereit für das nächste Level und dem bauen von einem Rig.

In diesem Beitrag über die DSLR und DSLM Rig Bauanleitung kannst einfach und Schritt für Schritt mein Rig nachbauen.

Inhalt schlägt Schönheit

Jetzt kannst du schon schöne Aufnahmen machen? Gut!

Aber jetzt wird’s meiner Meinung nach erst richtig interessant. Denn viel wichtiger als schön zu filmen, ist der Inhalt von Videos.

In diesem Artikel über das erstellen eines Imagevideos gehe ich näher auf dieses Thema ein.

Die ersten Aufnahmen

Filmen mit der DSLR und DSLM – Die ersten Aufnahmen: Das sind meiner Meinung nach die grundlegendsten Dinge die man wissen sollte. Jetzt bist du bereit rauszugehen und die ersten Versuche und Aufnahmen zu machen.

Dabei ist es auch völlig okay erst mal die automatische Funktionen zu benutzen und sich dann langsam Schritt für Schritt der manuellen Belichtung und den weiteren Funktion in der Kamera zu widmen.

Dieser Artikel bricht nur einen Bruchteil der Möglichkeiten einer Kamera an. Am besten ist es einfach mal herum zu probieren und sich durch das Menü zu klicken.

Als Ratschlag, der eigentlich sehr logisch klingt aber meiner Erfahrung nach wenige machen, ist einfach mal ins Handbuch zu schauen. Nur durch bloßes durchblättern kommt man schon auf Ideen, auf die man vorher gar nicht gekommen wäre.

Solltest du noch unklarheiten haben oder eine Frage, darfst du diese selbstverständlich in den Kommentaren stellen. Ich werde gerne zeitnah diese Fragen beantworten.

Jetzt viel Spaß bei deinen ersten Schritten in die Filmwelt.

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