Farbtiefe im Video: Warum sie wichtig ist – aus der Praxis

Die Farbtiefe im Video gibt an, wie viele Farben ein Pixel darstellen kann. Sie wird in Bit pro Farbkanal angegeben und beeinflusst direkt die Bildqualität und Farbtreue. Eine höhere Farbtiefe bedeutet feinere Farbverläufe, mehr Spielraum in der Farbkorrektur und weniger sichtbare Farbabrisse (Banding).

Farbtiefe in der Videoproduktion: Wie sie sich auf Bildqualität auswirkt

Ich arbeite hauptsächlich mit Imagevideos, Eventvideos und Messevideos und nutze dabei eine Lumix GH7, die 10-Bit-Farbtiefe für 4K 120 FPS unterstützt. Zuvor habe ich mit der GH5 gearbeitet, bei der High-FPS-Aufnahmen nur mit 8-Bit möglich waren. Das führte teilweise zu Banding-Problemen, besonders wenn ich mit V-Log gefilmt habe.

Mit 10-Bit und V-Log habe ich jetzt viel mehr Kontrolle über die Farben und kann in der Postproduktion Farbkorrekturen vornehmen, ohne dass die Farben ausbrechen oder unsaubere Übergänge entstehen.

8-Bit vs. 10-Bit Farbtiefe – Welche Unterschiede gibt es?

Hier ein praktischer Vergleich zur Farbtiefe bei Videos:

  • 8-Bit (z. B. Lumix GH5 bei 120 FPS) → 16,7 Millionen Farben
  • 10-Bit (z. B. Lumix GH7 bei 120 FPS) → Über eine Milliarde Farben

Der Unterschied wird besonders bei flachen Farbprofilen wie V-Log sichtbar. Ohne ein flaches Profil reicht oft 8-Bit, da die Kamera das Bild bereits mit gesättigten Farben aufnimmt.

➡ Wer kein V-Log oder ein anderes flaches Farbprofil verwendet, kann mit 8-Bit oft problemlos arbeiten.
➡ Wer mit V-Log arbeitet, profitiert enorm von 10-Bit, da mehr Farbinformationen vorhanden sind, die in der Farbkorrektur angepasst werden können.

Farbtiefe im Video und Farbkorrektur: Mein Workflow mit 10-Bit und V-Log

Ich arbeite oft mit V-Log, dem flachen Farbprofil von Panasonic, und nutze einen eher einfachen Workflow:

  1. Panasonic LUTs anwenden – für eine erste Korrektur
  2. Feinabstimmung mit Premiere Pro Lumetri Color

Obwohl ich keine extrem aufwendige Farbkorrektur mache, funktioniert dieser Workflow in Premiere Pro sehr gut und bringt professionelle Ergebnisse.

Wann ist eine hohe Farbtiefe im Video wichtig?

  • Für Social Media & YouTube reicht oft 8-Bit, wenn kein flaches Farbprofil verwendet wird.
  • Für professionelle Produktionen (Imagefilme, Eventvideos, Messen) ist 10-Bit ideal, da es mehr Flexibilität bei der Farbkorrektur und Postproduktion bietet.
  • Für High-FPS-Aufnahmen (z. B. 120 FPS) ist 10-Bit-Farbtiefe besonders nützlich, um Farbabrisse (Banding) zu vermeiden.
  • Wenn ohne V-Log oder flaches Farbprofil gedreht wird, reicht oft 8-Bit aus, da die Kamera das Bild bereits mit satten Farben aufzeichnet.

Fazit: Warum ich in der Videoproduktion mit 10-Bit arbeite

Mit 10-Bit-Farbtiefe lassen sich Videos deutlich professioneller bearbeiten. Gerade bei Imagevideos und Eventvideos, die oft unter schwierigen Lichtverhältnissen entstehen, gibt mir V-Log in Kombination mit 10-Bit genug Spielraum für eine saubere Farbkorrektur und Nachbearbeitung.

Aber: Wer ohne flaches Farbprofil dreht, kann oft auch mit 8-Bit gute Ergebnisse erzielen. Es kommt also auf den Workflow und die gewünschte Farbflexibilität in der Postproduktion an.

Auch mit einem Basic-Workflow (LUT + Lumetri Color in Premiere Pro) kann man hochwertige Videoqualität erzielen, ohne tief in die Welt des Color Gradings eintauchen zu müssen.


🎨 Wichtige Begriffe zur Farbtiefe im Video

Farbkorrektur
Farbtemperatur
Farbunterabtastung
Chroma Subsampling
Luminanz
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Codec
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